Nahuatl-Segen für Vergebung und Befreiung

Dieser alte Segen hat mich sehr berührt! Er stammt aus Mexiko und ist im Original in der Nahuatl-Sprache gesprochen. Dieser Segen handelt von Vergebung, Zuneigung, Loslösung und Befreiung.
“ Ich lasse meine Eltern aus dem Gefühl heraus, dass sie mich bereits enttäuscht haben.
Ich lasse meine Kinder von der Notwendigkeit befreien, stolz auf mich zu sein, dass sie ihre eigenen Wege nach ihren Herzen schreiben können, die die ganze Zeit in ihren Ohren flüstern.
Ich lasse meinen Partner von der Verpflichtung befreien, mich selbst zu vervollständigen. Mir fehlt nichts, ich lerne die ganze Zeit mit allen Wesen.
Ich danke meinen Großeltern und Vätern, die sich versammelt haben, damit ich heute das Leben atmen kann. Ich gebe sie aus früheren Fehlern und offen Begierden heraus, weiß, dass sie ihr bestes getan haben, um ihre Situationen innerhalb des Bewusstseins zu lösen, das Sie in diesem Moment hatten. Ich Ehre dich, ich liebe dich und ich erkenne dich als unschuldig.
Ich bin transparent vor deinen Augen, damit sie wissen, dass ich nichts anderes verstecke oder schulde, als mir selbst treu zu sein und zu meiner Existenz, die mit der Weisheit des Herzens laufen, mir ist bewusst, dass ich mein Life-Projekt erfülle, frei Aus unsichtbaren und sichtbaren Familien Loyalität, die meinen Frieden und das Glück stören könnten, was meine einzige Verantwortung ist.
Ich verzichte auf die Rolle des Retter, eines zu sein, das die Erwartungen anderer vereint oder erfüllt.
Lernen durch, und nur durch, Liebe, ich segne meine Essenz, meine Art zum Ausdruck, auch wenn mich jemand vielleicht nicht versteht.
Ich verstehe mich selbst, weil ich allein gelebt habe und meine Geschichte erlebt habe; denn ich kenne mich selbst, ich weiß, wer ich bin, was ich fühle, was ich tue und warum ich es tue.
Ich respektiere und befürworte mich selbst.
Ich Ehre die Göttlichkeit in mir und in dir.
Wir sind frei.“
Mitakuje Ojasin!
Ostara Jasmin
(Bildquelle Pixabay – herzlichen Dank)

Die Legende vom Osterhasen

Damals, vor langer Zeit, als die Menschen in unseren Breitengraden noch die Göttin Ostara/ Eostre verehrten, entstanden die Bräuche rund um unser heutiges Osterfest.

Mit dem Tag, an dem Licht und Dunkelheit gleich stark sind, begannen die Tiere ihre Fruchtbarkeitszyklen, sie spielten in der Wärme der Frühlingssonne und erfreuten sich an den neu wachsenden Pflanzen. Sie alle liebten die Göttin des Frühlings, der ergrünenden Erde und der Fruchtbarkeit.

Eines Tages hatte ein kleiner Hase den starken Wunsch, der Göttin ein Geschenk zu machen. Er überlegte und überlegte, was wohl angemessen sein könnte und so vergingen ein paar Tage. Doch dann, als er sich wieder einmal auf den Weg machte, um Futter zu suchen, fand der kleine Hase ein frisches Ei. Und da dachte er bei sich, das ist doch ein wunderbares Geschenk für Ostara. Aber, so dachte er weiter, konnte eine Göttin nicht so viele Eier haben, wie sie nur wollte? Wie könnte er aus diesem Ei etwas ganz besonderes machen?

So nahm er das Ei mit nach Hause und begann es in den schönsten Farben des Frühlingswaldes zu bemalen, damit dieses genauso wunderschön ist, wie die Welt im Frühling. Als er spürte, noch schöner könne er es nicht machen, brachte er es der Göttin als Geschenk.

Ostara war so erfreut über die Gabe des kleinen Hasen, dass sie dieses Symbol der Fülle jedem wünschte, ganz besonders den Kindern, denn die Kinder selbst sind ja Symbole neuen Lebens.

Seit diesem Tag haben die Nachfahren des kleinen Hasen die Aufgabe übernommen, den Kindern dieser Welt jeden Frühling bemalte Eier zu bringen.

Habt schöne Ostern!

Fotoquelle Pixabay

Die Legende der Regenbogenkrieger

Beeinflussen wir Menschen mit unserem Denken, Handeln, Fühlen die Geschehnisse auf der Welt? Jeder von uns?

Wie oft höre ich Worte wie „das liegt nicht in meinem Machtbereich“, „ich kann daran doch nichts ändern“, „die Welt ist, wie sie eben ist – schlecht“. Ist das so?

In den 80er Jahren wurde eine Studie während des Israel-Libanon-Krieges unter der Leitung zweier Harvard-Professoren durchgeführt.  Meditierende Gruppen in Jerusalem, Jugoslawien und den USA wurden gebeten, in verschiedenen Abständen ihre Aufmerksamkeit auf das Kriegsgebiet zu richten. Jedes Mal, wenn eine Meditationsgruppe eingerichtet wurde, nahm die Gewalt im Libanon zwischen 40 und 80 Prozent ab. Viele Experimente im Zusammenhang mit der Quantenphysik und der Parapsychologie lieferten ähnliche Ergebnisse.

Diverse Forschungsergebnisse zeigen auch, dass kohärentes Gruppenbewusstsein Orte, Natur und auch Menschen heilen und harmonisieren kann. So organisierten sich im vorigen Jahr Lichtarbeiter/innen, Schamanen/innen und tausende spiritueller Menschen, um mit Gebeten, liebevollen Gedanken, Tänzen und Gesängen die Regenwälder im Kampf gegen die Brände zu unterstützen.

Ob es etwas genutzt hat? Ich weiß es nicht genau. Dennoch: Ich persönlich finde es schöner, freundlich und positiv gestimmt zu denken und zu handeln, statt in Jammern, Klagen und Anklagen zu verfallen. „Möge dieser Ort wunderbar und schön werden/ sein“ fühlt sich viel besser an als „dieser Ort ist grausam und ich bin froh, wenn ich es hinter mir habe“ – oder?
Mein Denken wirkt sich nicht nur auf meine eigenen Emotionen aus, sondern auch auf die Emotionen der Menschen in meinem direkten Umfeld. Und ich gehe noch einen Schritt weiter und sage, ich beeinflusse das kollektive Bewusstsein. Wir alle tun das!

Die Welt braucht siegreiche Krieger, die positiv und sehr aktiv dazu beitragen, dass die kollektive Schwingungsfrequenz Wertschätzung ist und damit immer weniger Minderwertigkeit, Angst und Unsicherheit Einfluss nehmen. Es heißt, 2025 soll entschieden sein, in welche Richtung das Zünglein an der Waage endgültig ausschlägt. Aktuell liegt deutlich mehr Gewicht auf der „dunklen Seite“. Wir sehen das tagtäglich in den Nachrichten.
Je mehr Menschen jedoch achtsam, liebevoll, dankbar und wertschätzend denken, fühlen und handeln, desto mehr Gewicht bekommt die andere Seite. Einfach, oder?
So: Light up the world!

Die Legende der Regenbogenkrieger:

„Es gab da eine Alte vom Stamme der Cree, die wurde „Feuerauge“ genannt. Sie prophezeite eines Tages, dass die Gier des weißen Mannes (Yo-ne-gis‘) die Welt zerstören würde. Eine Zeit würde kommen, wenn die Fische in den Strömen sterben, die Vögel vom Himmel fallen, die Gewässer schwarz, die Bäume nicht mehr sein würden. Da würde die Menschheit ihrem Ende entgegensehen.

Das würde die Zeit sein, in denen die Hüter der Legenden und Mythen, der uralten Riten und Weisheiten uns wieder gesunden lassen müssen. Sie werden die „Kämpfer des Regenbogens“ genannt. und die Schlüssel zum Überleben sein. Und am Tag des Erwachens werden alle Menschen aller Völkerstämme eine Welt von Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit und Erkenntnis des großen Geistes herstellen.

Diese Botschaft werden die Kämpfer des Regenbogens verkünden und allen Völkern der Erde lehren. Sie werden sie lehren, den „Weg des Großen Geist“ zu leben. Sie werden allen sagen, dass die Welt heute sich vom Großen Geist abgewandt hat und dass die Erde deshalb krank ist.

Die Kämpfer des Regenbogens werden allen Völkern zeigen, dass dieses „uralte Wesen“ (der Große Geist) voller Liebe und Verständnis ist und ihnen zeigt, wie sie die Erde wieder schön machen können. Die Kämpfer werden den Menschen Prinzipien und Regeln geben für den „richtigen“ Weg. Diese Prinzipien werden die der alten Stämme sein. Die Kämpfer des Regenbogens werden den Menschen die uralten Sitten der Gemeinsamkeit, Liebe und Verständnis beibringen. Sie werden Harmonie zwischen die Menschen aller Gebiete der Erde bringen.

Wie die alten Stämme werden sie die Völker lehren, zu beten mit einer Liebe, die wie ein Quellfluss den ganzen Weg entlang bis zum Ozean des Lebens fließt. Die Menschen könnten wieder Freude empfinden. Sie werden frei sein von Eifersucht und die Menschheit als ihre Brüder lieben, ungeachtet von Hautfarbe, Rasse oder Religion. Sie werden eins werden mit der gesamten Menschheit. Ihre Herzen werden rein sein Wärme, Verständnis und Respekt für die gesamte Menschheit, die Natur, und den Großen Geist ausstrahlen. Sie werden ihr Herz, Hirn, Seele und Taten mit den reinsten Gedanken anfüllen. Sie werden die Schönheit des Meisters des Lebens suchen – den Großen Geist.

Ihre Kinder werden wieder frei herum laufen können und sich an dem Schätzen der Natur und von Mutter Erde erfreuen können. Frei von der Angst vor Giften, verursacht von den Yo-ne-gi und ihren gierigen Praktiken. Die Flüsse werden wieder klar sein, die Wälder reich und schön, die Tiere und Vögel werden wieder da sein. Die Kräfte der Pflanzen und Tiere werden wieder respektiert und die Erhaltung dieser Schönheit wird selbstverständlich sein.

Die Brüder und Schwestern der Erde sorgen für die Armen, Kranken und Hilflosen. Auch dies wird selbstverständlich sein.

Die Anführer der Menschen werden nach alter Art gewählt. Nicht wer in der richtigen Partei ist, oder wer am lautesten spricht, die meisten Leute kennt oder mit dem meisten Schmutz wirft wird ausschlaggebend sein, sondern wessen Taten die deutlichste Sprache sprechen. Diejenigen, die ihre Liebe, Weisheit und ihren Mut bewiesen haben und gezeigt haben, dass sie für das Allgemeinwohl arbeiten, die werden die Chiefs sein. Sie werden nach ihrer Qualität ausgesucht, nicht nach dem Geld das sie erwirtschaften. Wie die „alten Chiefs“ werden sie die Menschen mit Liebe zu verstehen wissen und darauf achten, dass die Jungen mit Liebe und Weisheit über ihre Umwelt unterrichtet werden. Sie werden ihnen zeigen, dass Wunder geschehen können, um diese Erde von ihren Krankheiten zu heilen und Gesundheit und Schönheit wieder herzustellen.

Die Kämpfer des Regenbogens werden es nicht leicht haben. Beängstigende Berge des Unglaubens müssen erklommen werden und sie werden auf Vorurteile und Hass treffen. Sie müssen hingebungsvoll, unerschütterlich und stark in ihrem Herzen sein. Sie werden aber auch willige Herzen finden die ihnen auf der Straße folgen werden, Mutter Erde zu ihrer Schönheit zurückzubringen.

Der Tag wird kommen. Lang kann es nicht mehr dauern. An diesem Tag werden wir sehen, dass wir unsere gesamte Existenz denen verdanken, die das alte Wissen und Erbe der Kulturen erhalten haben. Denjenigen, die Rituale, Geschichten, Legenden und Mythen lebendig gehalten haben. Mit diesem Wissen werden wir wieder in Harmonie mit der Natur, Mutter Erde und der Menschheit kommen. Mit diesem Wissen werden wir den Schlüssel zum Überleben finden.“

Quelle: Njhau der Regenbogenkrieger

Mitakuje Ojasin! Tanzende Regenbogenschlange

Dezembermagie – zwischen Konsumwahn und Besinnlichkeit

Hinter geschlossenem Fenster, dicht an der wärmenden Heizung, freier Blick in die Natur – ein Brunch kann im Dezember zu einem wunderschönen Erlebnis werden. Ganz besonders dann, wenn wir uns für das gesellige späte Frühstück viel Zeit nehmen und die Natur uns dann schon am Nachmittag mit einem farbrauschenden Sonnenuntergang beschenkt.

Was wir jedoch bewusst wahrnehmen ist, dass die Tage kurz sind und uns gleichzeitig so ewig lang vorkommen. Wir stehen im Dunklen auf, gehen unserer täglichen Routine nach und sind am Nachmittag schon so müde, wie sonst erst gegen Mitternacht.

Zum Jahresende sind wir alle weniger motiviert, möchten uns zurückziehen und träumen uns bereits jetzt in den nächsten Frühling. Doch vordergründig stellt uns der Dezember vor einige Herausforderungen.

Weihnachten steht vor der Tür. Überall erinnern uns die Lichterketten, Werbetafeln, Radiospots daran, dass es gilt, große Erwartungen zu erfüllen. Wir wünschen uns gegenseitig eine besinnliche Zeit, doch gestatten wir uns selbst diese Besinnlichkeit?

Besinnlichkeit? Achten wir bewusst auf das, was wir fühlen, hören, sehen, riechen, schmecken? Oder „betäuben wir unsere Sinne“, indem wir uns von Glühweinstand zu Glühweinstand bewegen? Ich gebe zu, ich freu mich an einem kalten Novembertag schon auf den ersten Glühwein. Ich sehe mich auf einem Weihnachtsmarkt, den Mantel voller Puderzucker vom Schmalzgebäck, während meine kalten Hände dankbar den heißen Becher umschließen. Mit dem 1. Advent ist sie tatsächlich da, die Zeit der bunt-zuckrigen Weihnachtsmärkte, der lieblich lockenden Glühweinstände und der ersehnten Besinnlichkeit.

Unsere Gedanken kreisen nun um all die Geschäfte, die wir noch besuchen müssen, um dem Konsumwahn gerecht zu werden. Der Verstand beißt sich fest an der Angst vor überfüllten Parkhäusern, an der Ungewissheit, das Gewollte nicht mehr zu bekommen. Die Industrie setzt alles daran, dass wir das auch ja nicht vergessen. Da werden bei unseren Kindern seit Wochen schwachsinnige Begehrlichkeiten geweckt, die Supermärkte locken mit billigen Mastgänsen und überall werden Tannenbäume verkauft, die letztendlich nur für den Müll produziert wurden. Es lebe die Wegwerfgesellschaft – nur noch wenige Tage und wir können außerdem unter lautem Knallen und hoher Feinstaubbelastung das vergangene Jahr wegwerfen.

Erinnerst Du Dich noch, wie es war, im Dezember winterliche Spaziergänge zu unternehmen? Mit roten Wangen und kalten Finger zuhause einen wärmenden Kakao zu trinken? Wie schön war es, dann zusammen zu sitzen und gemeinsam zu spielen. Wie sehr habe ich es geliebt, den Großeltern zu lauschen, wenn sie mir Märchen vorlasen, während die Katze zusammengerollt an einem warmen Plätzchen schlief. Diesen Zauber holen wir uns nur zu gern alljährlich zurück, indem wir uns anheimelnde Weihnachtsfilme anschauen, die unser Herz berühren.

Und doch – in dieser hektischen Vorweihnachtszeit „besinnt“ sich manch einer und lässt die alten Bräuche wieder in sein Heim und Herz: die ursprüngliche Magie der Sperr- und Rauhnächte.

Die Sperrnächte beginnen 13 Tage vor der Wintersonnenwende. Ganz früher, als die Dunkelheit für die Menschen noch bedrohlich war und die wilde Percht bevorstand, wurden nun sämtliche Gerätschaften und Werkzeuge „weggesperrt“. Die Arbeit wurde niedergelegt und kein Rad durfte sich mehr drehen.

Die Wintersonnenwende beginnt in diesem Jahr am 22. Dezember, die erste Sperrnacht ist demzufolge vom 09. auf den 10. Dezember. Jede Nacht steht, beginnend mit dem Januar, für einen Monat des nun auslaufenden Jahres. Du kannst diese Zeit nutzen, um Dich Abend für Abend von den vergangenen Monaten zu verabschieden. Was hat Dich besonders bewegt, was möchtest Du gerne loslassen und auf gar keinen Fall in das kommende Jahr mitnehmen – was möchtest Du „wegsperren“? Achte auch auf Deine Träume, sie können Dich hierbei unterstützen und an Unerledigtes erinnern. Wenn Du Lust hast, verbinde Deine Selbst-Reflektion mit einem kleinen Ritual.

Sei magisch in den Raunächten!
Nach vier Tagen der Ruhe folgen die sogenannten Raunächte. Auch hier sind es 13 Nächte, die Du für Dich nutzen kannst. Das Datum, wann es genau losgeht, ist in den verschiedenen Quellen nicht einheitlich, so dass auch ich mich nicht mit Gewissheit festlegen möchte.

Mit den Raunächten geht die wilde Jagd (Percht) einher, die Tore zur Anderswelt sind geöffnet und es ist eine grandiose Zeit, sich über die nächsten 12 Monate Gedanken zu machen, zu Räuchern und zu Orakeln. Auch hier steht jede einzelne Nacht für einen Monat, beginnend mit dem Januar.

Ich selbst schreibe schon einige Tage vor den Raunächten meine Wünsche für das kommende Jahr auf 12 kleine Zettelchen. Jeden Abend verbrenne ich einen dieser kleinen Zettel, ohne vorher nachzuschauen, was darauf steht. Ich bedanke mich bei dem großen Geist und den Engeln für ihre Unterstützung. Den ersten Wunsch schicke ich schon am 25. Dezember auf die Reise ins Universum. Achte auch hier besonders auf Deine Träume, denn diese können Dir wertvolle Informationen zu Deiner Zukunft im neuen Jahr geben.

Du kannst auch Deine Kinder oder Enkelkinder aktiv in diese Zeit einbeziehen:

Magie der Dunkelheit Wie wäre es, wenn ihr einen kleinen Spaziergang macht – Hand in Hand irgendwohin, wo es wirklich dunkel ist. Frag Dein Kind, was es wahrnimmt, hört, riecht und fühlt. Und wenn es doch zu gruselig wird, dann zauberst Du eine Taschenlampe hervor.

Magie der Stille Setzt Euch ins Wohnzimmer, macht eine Kerze an und seid ganz still. Wie ist es, wenn kein Radio läuft, kein Fernseher flimmert, niemand spricht. Hört ihr etwas, das ihr im Alltag eher überhört? Wie klingt der eigene Atem, dringen von draußen Geräusche herein? Ein paar Minuten reichen dazu vollkommen aus.

Magie der Wünsche „Was wünscht sich Dein Herz?“ – Hast Du diese Frage jemals einem Kind gestellt? Du wirst überrascht sein, welche Antworten Du bekommst, wenn der Konsumwahn für einen Moment nicht das Sagen hat. Wenn Du die Möglichkeit hast, dann schreibt diese Herzenswünsche auf und übergebt sie in einem kleinen Wunschritual dem Feuer.

Magie des Rückzuges Manchmal brauchen wir es einfach, uns zurückzuziehen, von den verschiedensten Einflüssen abzuschotten, um zur Ruhe zu finden oder geistig kreativ zu werden. Auch Kinder brauchen und lieben den Rückzug. Stell Dir vor, Ihr baut Euch zusammen eine kleine gemütliche Höhle, genießt dort einen leckeren warmen Kakao und erzählt Euch Geschichten. Euch fallen bestimmt viele Dinge ein, die Euch im vergangenen bewegt haben. So könnt Ihr gemeinsam das Jahr abschließen und Euch in allen Farben und Stimmungen ausmalen, wie das kommende Jahr sein darf – lasst die Kinder träumen!

Das Fest der Liebe
Mir fällt es von Jahr zu leichter, mich der Dezember- und Weihnachtshektik zu entziehen. Einzig die Überlegung, was koch ich meinen Lieben, kann mich ein wenig aus dem Gleichgewicht bringen. In solchen Momenten wird mir aber auch bewusst, wie liebevoll ich an meine Familie denke und wie sehr ich andere Menschen in mein Herz geschlossen habe. Dafür bin ich dankbar. Das perfekte Geschenk für mich zu Weihnachten? In Liebe mit meiner Familie zusammen zu sein!

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du während dieser Tage und speziell am Heiligen Abend der Hetze entfliehen kannst und entspannte Tage im Kreise Deiner Lieben genießt. Vielleicht fühlst Du Dich inspiriert und siehst nun mit etwas Achtsamkeit in jedem Moment die Magie des Dezembers, die Magie Deines Lebens und die Liebe in allem, was ist.

Mitakuje Oyasin, von Herzen alles Gute für Dich!

Ostara

(Fotos: Quelle Pixabay)

 

 

 

 

Der Blick in den Persönlichkeits-Spiegel

 

Stell Dir vor, Du stehst morgens auf, wandelst schlaftrunken oder auch richtig munter ins Badezimmer und stellst Dich dem Morgengrauen: Deinem Blick in den Badezimmerspiegel. Du stellst vielleicht fest, es gefällt Dir nicht so richtig, was Du da siehst. Und nun gehst du her, greifst nach Deinem Make-up oder das Deiner Frau, nimmst Puder, Rouge und Lippenstift und schminkst Dein Spiegelbild. Jetzt hast Du das Erscheinungsbild im Spiegel mit etwas künstlerischem Geschick vielleicht sogar verbessert, aber Du selbst siehst immer noch genau so aus, wie ein paar Minuten zuvor.

Wie innen so außen, heißt es. Die Außenwelt sei ein Spiegel der Innenwelt, heißt es. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Ist es damit getan, einfach zu sagen, die Welt sei ein Spiegel?. Die Betonung liegt hier auf „ein“. Die Welt spiegelt diverse Facetten Deines Seins, Deiner Selbsteinschätzung, Deiner Weltanschauung. Du kannst mit diesen Spiegeln arbeiten, indem Du sie Dir bewusst machst und reflektierst. Du kannst es selbstverständlich auch lassen, denn dem Spiegel ist es egal. Wozu also mit dem Spiegel arbeiten? Du gibst Dir selbst die Chance, Verantwortung für Dich und Dein Sein zu übernehmen. Oder hast Du Dich bereits mit der Opferrolle abgefunden? Ein Opfer zu sein hat den Vorteil, dass Du nichts verändern musst, es sind und bleiben alle anderen schuldig, was auch immer in Deinem Leben passiert. Ich frage mich, macht Dich das wirklich glücklich? Oder hältst Du Dich selbst damit klein und schwach?

Wonach lebe ich, welche Regeln haben sich innerlich bei mir manifestiert? Wie behandeln mich andere, mein Partner, meine Freunde, meine Kollegen, mein Chef? Oder: wie lasse ich mich von anderen behandeln? Nehmen sie mich genauso an, wie ich nun mal bin, oder wird gemäkelt, kritisiert… Warum lass ich mir das als Erwachsener manchmal oder sogar ständig gefallen?

Das Leben hält mir diesen Spiegel immer wieder und wieder vor die Nase. Nur, wenn ich mir selbst immer wieder vor Augen halte, ich sei schwach, nicht genug, kann dieses und jenes nicht, solange wird mir das von den anderen in meinem Umfeld auch gespiegelt. Die Themen, die mich besonders stark triggern, gilt es unter die Lupe zu nehmen.

Es gibt da u. a.  den „das-gefällt-mir-Spiegel“, den „das-gefällt-mir-nicht-Spiegel“, den „davon-bin-ich-überzeugt-Spiegel“ und den „ich-kann-mich-nicht-leiden-Spiegel“.

Neulich war ich mit meinen besten Freundinnen verabredet. Ich rauschte grad noch so auf den letzten Drücker in der vereinbarten Tapas-Bar ein und war glücklich, dass ich für den Fahrweg dorthin 30 Minuten mehr eingeplant hatte. Ich bewunderte meine Freundin für ihre Pünktlichkeit – eine Tugend, die ich auch an mir sehr schätze (der „das-gefällt-mir-Spiegel“) – während wir unter ständiger Uhrzeit- und Nachrichtenkontrolle auf unseren Handys auf unsere dritte Freundin warteten.

Wir scharrten beide schon mit den Hufen und rutschten ungeduldig auf den Stühlen hin und her. Hier hatte ich den nächsten Spiegel, als mir dies an meiner Freundin so negativ auffiel. Ich fühle mich irgendwie immer schlecht, wenn ich mit angespannten Erwartungen anderer konfrontiert werden. In der Reflektion bedeutet das für mich, dass mich meine eigene Ungeduld immer wieder nervt, wenn es einfach nicht voran geht. Je öfter mir dies auffällt, desto mehr kann ich daran arbeiten und meine exorbitanten Erwartungen etwas herunterschrauben. Die dritte im Bunde war dann auch bald da und wir hatten einen lustigen und anregenden Nachmittag.

Am darauffolgenden Tag sitze ich im Wartezimmer meines Hausarztes. Wie immer ist es proppenvoll und ich weiß, dass es trotz Termin eine Stunde und mehr dauern kann, bis ich ins Sprechzimmer gerufen werde. Ich nehme das gelassen hin. Aber was ist mit dem Mann mittleren Alters, der mir gegenüber sitzt, unablässig mit dem Knie wackelt und vor und zurück schaukelt?

Ich gebe zu, ich fühl mich leicht bis mittelmäßig genervt. Für einen kleinen Moment spüre ich einen starken Impuls aggressiv zu werden – wie gesagt, das ist nur ein kleiner Moment, dann bedaure ich ihn und meine Gelassenheit hat wieder die Oberhand. Spiegelt dieser Mensch mich auch? Oder bin ich hier vielleicht für ihn ein Spiegel. Ich bewundere meine eigene  Ruhe und Gelassenheit und möchte gerne etwas davon abgeben. Nimmt er das wahr? ich bin mir nicht sicher – doch das Zappeln und Schaukeln hört nach wenigen Minuten auf und Entspannung macht sich breit im Wartezimmer.

Auch Tiere sind eine großartige Projektionsfläche. Kürzlich habe ich festgestellt, dass meine sonst so ruhige und bequeme alte Perserkatze drei Tage und Nächte extrem aufgekratzt war. So huschte das rote Fellbündel immer wieder hin und her, Treppe rauf, Treppe runter, quer durch die Küche, manchmal wie von der Tarantel gestochen, maunzte lautstark und hatte leichte aggressive Anwandlungen.

Letzteres ist mir besonders beim Spielen mit ihr aufgefallen. Ich konnte es in ihren Augen und an ihren heftigen Schlägen erkennen, dass sie ihr Spielzeug am liebsten getötet hätte. Ich fragte mich als liebende Katzenmama natürlich, was genau mit ihr los sei. Und dann, ja dann fiel mir auf, dass ich in den letzten Tagen innerlich sehr unruhig war, zahlreiche Fragen in meinem Kopf immer wieder aufgeworfen, gedreht und gewendet habe.

Ich fühlte mich unsicher, rastlos und war wütend auf mich. Als ich das erkannte, habe ich mich mit Stift und Papier an meinen Schreibtisch gesetzt und Ordnung geschaffen – auf dem Schreibtisch und in meinem Kopf. Danach war ich klarer, entspannter und fröhlich. Meine Mieze dankte es mir mit Ausgeglichenheit und lautem Schnurren.

Richtig ins Eingemachte geht es, wenn etwas oder jemand heftige Wut oder große Angst in uns ausgelöst. Hier sind wir oft dermaßen gelähmt, dass wir gar nicht erst auf die Idee kommen, mal genau in uns zu schauen. Wir fokussieren uns in unserem Gedankenkarussell auf das Schlechte, kauen die vermeintliche Bedrohung gedanklich und verbal immer wieder und immer wieder durch. Wir malen uns Ereignisse, die gar nicht eingetreten sind, in allen Facetten aus, fühlen uns intensiv hinein und geben ihnen damit die Energie, um in unserem Leben auch tatsächlich in Erscheinung zu treten!

Hier haben wir ganz deutlich dieses „wie innen so außen“. Und hier leiden wir oftmals ohnmächtig in unseren Partnerschaften und auch „Nicht-Partnerschaften“. Wie viele von uns tragen ein altes schweres Paket mit sich herum und vertrauen ihrer Beziehung, dem Partner, sich selbst so wenig, dass ein Ende vorprogrammiert ist. Manch einer kommt gar nicht soweit und findet keinen Partner, da er sich durch seine konditionierten Glaubensmuster selbst blockiert. Da kannst Du noch so oft sagen, Du seist bereit für die Liebe, das Leben wirft Dir immer wieder jemanden vor, der Dir diese Blockaden, Deine „Nicht-Bereitschaft“ spiegelt und Deine Glaubensmuster bestätigt.

Und ich frage noch einmal: Gibst Du Dich mit der Opferrolle zufrieden und glaubst weiterhin, all die anderen tragen die Schuld für Deine Lebensumstände? Oder bist du bereit, Dich mit Deinem inneren Pferdefuß auseinander zu setzen und die Verantwortung für Dich zu übernehmen?

Alles klar soweit? Wenn nicht schau doch mal auf die „10 Gebote in Deiner Rolle als Mensch“ (Dr. rer. nat. psych. Ralf-Henning Lampe).

Der nächste Morgen, gerade ausgeschlafen, vielleicht auch abgebrochen, bin ich irgendwie im Bad gelandet, stehe vor dem Spiegel und entscheide mich, die Aufhübsch-Utensilien lieber an mir selbst anzuwenden. Einigermaßen zufrieden mit dem, was ich sehe, küsse ich mir links und rechts auf die Schultern und werfe mir eine Kusshand zu. Mal schauen, wer mich heute triggern wird.

Fortsetzung folgt.

Mitakuye Oyasin und alles Liebe für Dich, lieber Leser!

Ostara

 

Kinder lachen weltweit!

Da liegt es nun seit einigen Tagen vor mir, das gut 3 Kilo schwere Buch, auf dem Cover strahlend lachende Kinder. Kinder aus Ländern, bei denen manch einer vermutet, es gäbe dort nichts zu lachen. Meine Freundin Sylvia Jost hat recherchiert, Länder bereist, Familien und Kinder besucht und zahlreiche Geschichten, die das Leben schrieb, in berührenden Worten und wunderschönen Fotos festgehalten. Sie hat hinter die Wirklichkeit geschaut, die Wirklichkeit, die wir meist nur aus den Nachrichten kennen. Horrormeldungen über Wirbelstürme, Überschwemmungen, Hungersnöte, Kriege. Katastrophen, die den Betroffenen nicht nur die Lebensgrundlage entziehen, sondern sie auch Ihrer Mütter, Väter, Kinder berauben. Nachrichten, die uns in unserer Oberflächlichkeit kurz aufschrecken lassen – vielleicht – und dann gehen wir über zur nächsten Nachricht.

Die Wirklichkeit dahinter? Sylvia Jost entführt uns in dem Buch „KINDERLACHEN – Vom Glück, lernen zu dürfen“ auf eine Reise durch Länder wie Ruanda, Myanmar, Ghana, Indien und wir erleben diese Länder durch die Augen der Kinder, die sich ihr Leben weit über die ihnen gesetzten Grenzen hinaus erträumen. So zum Beispiel die Geschichte von Maiki, der in den Slums der Dom Rep lebt und als Schuhputzer arbeitet. „Maiki hat Glück. Er hat zum Deusch-Dominkanischen Kinderhilfswerk Doninino und zu FLY & HELP gefunden. In seinen Augen steht Stolz geschrieben – in Großbuchstaben, die er in der Schule gelernt hat. Mit dem Skateboardunterricht hat er seine Leidenschaft entdeckt und den Ehrgeiz entwickelt, es auf diesem Brett zu etwas zu bringen. Das Board wird ihn – auch in den Slums – nicht auf die schiefe Bahn lenken, davon bin ich überzeugt.“ (Zitat Sylvia Jost)

Schon während der Lektüre nehme ich mich und meine Welt anders wahr, viel bewusster und viel dankbarer. Danke, liebe Sylvia! Es ist, als sei ich selbst dabei gewesen, mit Dir gereist und am Ende bei mir selbst wieder angekommen.

Wer bin ich eigentlich? Antworten einer alten Eiche…

Du kennst das sicher, Du funktionierst Dein ganzes Leben, tust die Dinge, die Du tun musst. Und dann schleicht sich so allmählich dieses Gefühl ein, dass (Dir) etwas fehlt. Du gehst auf Partys, Konzerte, triffst Dich zum Essen und bist fröhlich unterwegs. Ständig musst Du etwas tun, um einen Moment des Glücklichseins zu erhaschen. Und kaum hast Du ihn, ist er dann auch irgendwann wieder weg. Noch während Du glücklich und ausgelassen bist, fragst Du Dich schon, wann es Dich verlässt. Du lässt das nagende Gefühl der Verlustangst zu und verlierst in dem Moment schon den Augenblick, den Du gerade noch so genossen hast. Wo ist das Jetzt, gerade war es doch noch da? Die noch nicht eingetretene Zukunft wabert durch Deinen Verstand und versorgt Dich ungefragt mit Unbehagen. Das führte mich zu der Frage, was brauche ich zum Glücklichsein? Und ich möchte wissen, wer ich denn wirklich bin, woher ich komme und wohin ich gehe.

Eben mit diesen Fragen im Hinterkopf hatte ich mich vor einiger Zeit unter meine Lieblingseiche gesetzt. Eine sehr mächtige Eiche, die ich gerne aufsuche, um alleine zu sein, nachzudenken und Trost zu finden. Da saß ich also, mit meinem Gesäß auf der Erde, den Rücken an den Stamm gelehnt und lies mir die Frühlingssonne ins Gesicht scheinen. Ein kleiner Zaunkönig bettelte mit zartem Piepsen um meine Aufmerksamkeit und hüpfte fröhlich auf einem morschen Stück Totholz herum.

Ich dachte noch kurz, was mach ich hier eigentlich, holte tief Luft und fragte den Baum: Wer bin ich? – und schwupps hatte ich die Antwort in meinem Kopf: „Ostara Jasmin, wer sonst?“ Klar, wer sonst…
Gut, nächste Frage: Wo komm ich her? Ich schmunzelte über die Antwort: „aus der Erde“. Die Eiche hat wirklich Humor, bin ich eine Pflanze?
Wohin gehe ich? Nun reichte mein Schmunzeln nicht mehr aus und ich lachte herzhaft, denn die Worte „ins Licht“ klangen in meinem Kopf. Was kann ich schon von einem Baum erwarten? Aus der Erde… ins Licht… ist ja logisch. Frag eine Pflanze und sie wird natürlich aus ihrer Sicht kontern. Auf meinen nächsten Gedanken, was ich als nächstes zu tun habe, entgegnete mir die Eiche „verzeihe“. Ups, das passt jetzt nicht in die Schublade, mit der ich gerade die anderen Antworten abgetan habe. Ich bedankte mich bei der alten Eiche, bevor ich mich gedankenverloren auf den Heimweg machte.

Noch heute grüble ich über die Antworten, die ich an diesem besagten sonnigen Frühlingstag erhalten habe. Erwidern wir nicht meist auf Gedanken, Probleme, Fragen anderer mit unserer eigenen Sichtweise? Wie wäre es, wenn wir versuchten, uns in den anderen hineinzuversetzen? Wie viel mehr Verständnis gäbe es auf der Welt? Und um wie viel leichter fiele es uns, zu verzeihen?

Ich hab es getan, mich den Schatten meiner Vergangenheit gestellt. Einer Vergangenheit, die mein Leben bis dahin bestimmt hat und mich nicht immer glücklich gemacht hat. Halt – das ist eine starke Untertreibung! Ich war unglücklich, depressiv und lebensmüde.
Es fiel mir auch sehr schwer, es ging nicht von heute auf morgen, aber eines Tages war es da – ich habe vergeben. Ich habe all den Menschen vergeben, denen ich mein ganzes Leben schonungslos grollte. Und zu diesen Menschen gehörte ich selbst.
Mit dem ehrlichen Verzeihen aus vollem Herzen ist es gelungen, mir selbst ein Stück näher zu kommen. Ich bin Mutter Erde näher denn je und das Licht ist meiner wertvoller Begleiter, insofern hat die Eiche doch sehr weise gesprochen. Das schönste jedoch ist,  je mehr ich mit mir kongruent bin, desto glücklicher bin ich.

Den ursprünglichen Fragen gehe ich immer noch nach, nun leichteren Herzens. Ich habe mir einiges vorgenommen, um mir selbst weiter auf den Grund zu gehen und mein Leben mit mir und meinen inneren Werten in Einklang zu bringen.

Ich danke dem besten Wegweiser, Dr. Ralf-Henning Lampe, und der wunderbaren alten Eiche! Mein größter Dank gilt natürlich mir, denn ich bin diesen Weg gegangen. 

Foto: Quelle Pixabay

Eiche

Der Hase und das Ei

 

Die Angelsachsen verehrten die Ostara oder auch Eostre als Göttin der Fruchtbarkeit, das ist schon sehr lange her. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere von Feld und Wald liebten die Göttin, und auch heute sieht man – wenn man genau hinschaut – die Lebewesen beim Spiel in der wärmenden Sonne. So kam es, vor langer Zeit, dass ein kleiner Hase den Wunsch verspürte, der Göttin etwas zu schenken. Er überlegte hin und her, worüber sich Eostre wohl freuen könnte. Und eines Tages fand er bei seiner Suche nach leckerem Futter ein frisches Ei. Ob dieses Ei wohl ein passendes Geschenk für sie sein könnte? Er nahm es mit nach Hause und überlegte wieder hin und her. Es sollte ja schließlich ein besonderes Geschenk sein und die Göttin konnte doch alle Eier haben, die sie wollte. Er befand, wenn er das Ei so schön machen konnte, wie es der Frühling war, dann ist es ein passendes Geschenk. Er bemalte das Ei in den schönsten Frühlingsfarben und brachte es, reichlich verziert mit heiligen Symbolen, der Göttin dar. Eostre freute sich so sehr über diese Opfergabe, dass sie sich wünschte, jedes Kind auf unserer Erde solle in den Genuss bunt bemalter Eier kommen. Und so kam es, dass die Nachfahren des kleinen Hasen es sich zur Aufgabe machte, den Kindern dieser Welt bunte Eier zu bringen. Wen wundert’s? Diese Hasen werden Osterhasen genannt.

Bildquelle: Pixabay – danke schön

Frühlingstagundnachtgleiche – Ostara

Helligkeit und Dunkelheit halten sich gerade in Waage, sind sozusagen im Gleichgewicht. Trotz der Balance ist diese Zeit sehr spannungsgeladen. Die Kräfte des Winters kämpfen gegen den Frühling – doch dieser lässt sich nicht aufhalten, die Tage werden spürbar länger.

Die Göttinnen dieser Zeit sind die Frühlings- und Vegetationsgöttinnen, die nun erwachen und neues Wachstum auf die Erde bringen. Eine dieser uralten Göttinnen ist Ostara, die dem Osterfest ihren Namen gab. Sie ist die Göttin der Morgenröte und des strahlenden Lichtes, eben jene Frühlingsgöttin, die das Leben erneuert und neues Wachstum bringt. Als Göttin der Reinheit zieht Ostara mit ihrem Wagen, vor den Hasen gespannt sind, am frühen Morgen über die Lande. Sie kommt von Osten und weckt die Lebenskraft der Erde und der Menschen. Ihre heiligen Tiere sind somit der Hase und der Marienkäfer, beides Symbole für Fruchtbarkeit und Glück. Der Hase ist mit der Kraft des Mondes sehr verbunden und ebenso wie der Mond, kann auch Meister Lampe zwischen den Welten wandeln und ist somit ein Bote der Göttin. Ostaras Blume ist die weiße Lilie. Die alten Bräuche, wie beispielsweise das Osterfeuer, sind auch heute noch lebendig. Jetzt ist die Zeit, dass die Samen aufkeimen, die Säfte in den Bäumen steigen, die ersten Blütenknospen aufbrechen. Den Energieschub spüren auch wir Menschen, erwachen ebenso aus dem „Winterschlaf“ und spüren Lebenskraft und Lebensfreude.
Wenn ich morgens die Fenster öffne oder aus dem Haus gehe, erwartet mich ein fröhliches Zwitscherkonzert und geschäftiges Treiben der Vögelchen – mir wird dann immer ganz warm ums Herz und die Amsel verzaubert mich heute besonders mit Ihrem Gesang. Astrologisch wandern wir in das Sternzeichen Widder, dessen feurige Yang-Energie für den Neubeginn, Vitalität und Selbstvertrauen steht.

Die Sonne gewinnt an Kraft. Ich schau durch die Fenster, die Morgensonne scheint hinein und – ohje, ich muss dringend die Fenster putzen. Ostara ist auch die Zeit für den Frühjahrsputz, innen wie außen. Es ist Zeit den Winterstaub zu beseitigen, auszumisten, Platz für Neues zu schaffen. Reinigungs- und Entschlackungskuren für Körper und Geist passen gut in die Frühjahrszeit. Hier unterstützt uns auch die Brennessel sehr gut, die schon die ersten starken Triebe in den Himmel reckt. Frühlingsanfang – die Zeit des Erwachens und Wachsens!

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Andersherum – oder: die „Achtung-nicht-essen-Etikettierung“!

„Der Mensch hat das Netz des Lebens nicht gewebt, er ist nur ein Faden darin. Was immer er ihm antut, tut er sich selbst an.“ Chief Seattle

Während ich diese Zeilen schreibe, liegen zwei Kinder in meinem Bett und lauschen Indianergeschichten zur Guten Nacht. Amelie ist 6, frisch eingeschult, und Anton noch keine zwei Jahre alt. In den Indianergeschichten geht es darum, sich leise in der Natur zu bewegen, mit allem liebevoll und respektvoll umzugehen, denn wir Menschen sind genauso Teil des Ganzen. Mutter Erde nährt uns, das hat sie schon immer getan.

Ein eigener Garten, direkt vor meiner eigenen Haustür, eigenes Obst anbauen, eigenes Gemüse – ein Traum vieler Menschen, immer öfter auch meiner. Wie oft hab ich schon im Freundes- oder Kollegenkreis gehört: „ich kann mir gut vorstellen, eigene Karotten zu ziehen, Erdbeeren zu ernten oder kleine Obstbäume zu pflanzen – und das alles ganz ohne Chemie, Bio eben“. Also ökologische „Mini-Landwirtschaft“. Ich will keine Lebensmittel, die mit Pflanzenschutzmitteln, Kunstdünger oder Klärschlamm angebaut werden.

Irgendwie haben wir das heute vergessen, verlassen uns auf die Industrie, die wird uns schon versorgen. Wir sind die „Herren“, knechten und vergewaltigen unsere Erde und alles, was auf ihr lebt. Nur welchen Preis zahlen wir dafür? Noch wichtiger, welchen Preis zahlen unsere Kinder und Kindeskinder dafür?

2001 wurde in Deutschland das staatlich kontrollierte Bio-Siegel eingeführt, hiernach dürfen so gekennzeichnete Produkte nur nach der EG-Öko-Verordnung hergestellt worden sein. Wie bitte? Ein besonderes „Gütesiegel“ für Lebensmittel, die der natürlichen Produktion und Verarbeitung am nächsten kommen? Gerade diese Lebensmittel sollten doch eher der Standard sein! Wie wäre es denn anders herum? Ein knalliges Etikett mit Hinweisen zu verwendeten Pestiziden, Herbiziden, ionisierender Strahlung, Rinder-Somatotropin, Antibiotika etc. und den entsprechenden möglichen Krankheitsbildern.

Was ist mit den Lebensmitteln, die uns mit Etiketten wie „kontrollierter Anbau“, „natürliche Herstellung“ oder „kontrollierter Vertragsanbau“ ein „Bio“ vorgaukeln? Auch hier wünsch ich mir eine „Achtung-Gefahr-Etikettierung“. Unsere Natur nutzt keine Giftstoffe oder Pflanzendünger. Öko-Anbau spart Klimagase, kommt ohne synthetische Pestizide und künstlichen Stickstoffdünger aus. Öko-Anbau hält unser Wasser sauber. Und dennoch ungeachtet der Diskussionen um die großen Gesundheits- und Umweltrisiken von Glyphosat, wird in Deutschland wieder mehr gespritzt. Auch bei der Fleischproduktion stößt es immer wieder mehr als übel auf, dass Tiere in den schlimmsten Verhältnissen, vollgepumpt mit Antibiotika und Wachstumshormonen, gehalten werden. All das landet auf unseren Tellern, in unseren Mägen und letztlich in jeder einzelnen Körperzelle. Ich schäme mich dafür, dass in unserer Gesellschaft Bio, echtes Bio, noch längst nicht selbstverständlich ist.

Und solange es mit dem eigenen Garten bei mir noch nicht klappt, solange – und darüber hinaus – danke ich allen Jung- und Altunternehmern, die Herzblut und Schweiß investieren, um die Welt und unsere Ernährung wieder besser zu machen. Und schließlich brauchen wir dringend eine Reform, diese kann nur von uns Verbrauchern kommen. Stellen wir uns unserer Verantwortung und nehmen sie an; für uns und für unsere Kinder! Zwei von diesen lauschen übrigens immer noch der Geschichte um den kleinen Indianer und seinem weisen Begleiter, dem Schamanen.

Und während der kleine Indianer leise durch das Dickicht schleicht, Bäume umarmt und friedlich grasende Rehe auf einer Lichtung beobachtet, überkommt mich wieder ganz heftig die Sehnsucht nach Natürlichkeit.